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Gerätturnen – Eine Bewegungskultur in der Diskussion

Produktinformationen »Gerätturnen – Eine Bewegungskultur in der Diskussion«

Zwischen dem olympischen Turnen und turnerischer Bewegungskunst spannt sich ein weites Feld auf. Aus der Perspektive methodischer und didaktischer Entwicklungen gesehen kristallisieren sich die Pole jenes weiten Feldes immer klarer heraus. Eine Spannung, die auch die Studierenden zunehmend stärker zu spüren bekommen. Denn wo es im Kunstturnen um das Trainieren an den olympischen Geräten geht, da dreht es sich hingegen in der turnerischen Bewegungskunst ebenso um alternative Turngelegenheiten. Wo im Kunstturnen Normen des Bewegens eine tragende Rolle spielen, spielen im alternativen Turnen die Bewegenden mit der Freiheit ihres Bewegens. So schwanken die Studierenden zwischen Tradieren und Reformieren in der Bewegungskultur des Turnens. Ohne mit dem vorliegenden Band nun eine bestimmte Haltung auferlegen zu wollen, sollen hier einige wesentliche Fragen jener Spannweite aufgezeigt werden. Der Band dokumentiert einige wesentliche Beiträge der ersten Tagung der dvs-Kommission Gerätturnen, die – organisiert von der Universität Münster – an der Landesturnschule Melle durchgeführt wurde. Dabei wird die Bewegungskultur Gerätturnen aus der Perspektive der Sportgeschichte, der Bewegungswissenschaft und der Sportpädagogik/-didaktik diskutiert. Weiterhin werden schulische Lehrplaninhalte, Prüfungsanforderungen und Konzepte der Turnausbildung an Hochschulen analysiert sowie zwei Projekte aus der Ausbildungspraxis vorgestellt.

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Vielfalt und Vernetzung im Turnen
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Im Turnen vereinen sich in geradezu einzigartiger Weise die Vielfalt des klassischen Turnens und artverwandter Sportarten, die sich stetig weiterentwickeln. Erkennbar sind darüber hinaus zunehmend auch Vernetzungstendenzen im Turnen. So werden moderne Formen des Tanzes und der Bewegungskunst häufig mit turnerischen Elementen angereichert. Der vorgelegte Tagungsband dokumentiert zentrale Beiträge der Jahrestagung der Kommission „Gerätturnen“ der deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft, welche vom 5. bis 7. September 2016 an der Universität Augsburg stattfand. Zielstellung der Tagung war es, „Vielfalt und Vernetzung im Turnen“ in diversen Settings auch unter dem Aspekt der Heterogenität und der Konsequenzen für Lehr- und Lernprozesse zu diskutieren. Die Beiträge beschäftigen sich vor dem Hintergrund dieser Thematik sowohl mit klassischem Turnen als auch mit angrenzenden Sportarten und Bewegungsfeldern aus Sicht der verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen. In praktischen Beispielen zum „AcroYogaTM“ und „Beach-Jumping“ wird aufgezeigt, wie „Vielfalt und Vernetzung“ in diesen Sportarten umgesetzt werden kann. Herausgeber*innenSandra Korban ist Akademische Rätin am Institut für Sportwissenschaft der Universität Augsburg. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen u.a. in den Bereichen videobasiertes Bewegungslernen und diagnostische Kompetenz im Gerätturnen. Michaela Brams ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sportwissenschaft der Universität Augsburg. Sie befasst sich u.a. mit Formen adaptiven Unterrichtens in heterogenen Lerngruppen im Turnen im schulischen Bereich. Linda Hennig ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Bewegungs- und Trainingswis-senschaft der Sportarten I, Abteilung für Gerätturnen, Gymnastik/Tanz und Kampfsport an der Universität Leipzig. Ihr Forschungsinteresse gilt mentalen Repräsentationen turnspezifi-scher Fertigkeiten im schulsportlichen Kontext. Thomas Heinen ist Professor für Bewegungs- und Trainingswissenschaft mit dem Schwerpunkt Turnen/Kampfsportarten an der Universität Leipzig. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Feld der Kopplung von Wahrnehmung und Handlung bei komplexen Fertigkeiten.

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Im Turnen begegnen wir einer Fülle an Formen. Nicht zuletzt deswegen wird bei der Konzeption von Grundmodellen in der Methodik des Lernens und Lehrens häufig auf Erfahrungen im Turnen zurückgegriffen. Somit besteht der Ansporn, die Forschung in diesem Bereich voranzutreiben. Die Ergebnisse aus der Forschung gilt es dann, im Diskurs zu hinterfragen und sie an der Analyse von Lernprozessen sowie der Praxis des Lehrens von turnerischen Formen und Gestaltungsprozessen zu überprüfen. Dieser Band enthält neben der Dokumentation der Vorträge der 2. Tagung der dvs-Kommission Gerätturnen (2002 im Sportzentrum Kienbaum) auch weitere Beiträge zum Thema, die sich auf die Beziehung zwischen Lernen und Lehren konzentrieren. Die Perspektiven, unter denen jene Verbindung untersucht wird, sind von einer außerordentlichen Vielfalt geprägt.

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Der vorliegende Tagungsband dokumentiert zentrale Beiträge der Jahrestagung der Kommission Gerätturnen der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft im Jahr 2020 mit dem Tagungsthema »Kompetenzorientierung und Bewegungsexpertise im Turnen«. Ziel der Tagung war es, neue und traditionelle Konzepte des Turnens in verschiedenen Settings und aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven zu analysieren und mit Blick auf das Tagungsthema in ihrer Bedeutung für die Gestaltung turnerischer Lehr-Lernprozesse zu diskutieren. Die in diesem Tagungsband behandelten Beiträge thematisieren Fragestellungen zur Bedeutung der Orientierung an Kompetenzerwartungen im Rahmen eines erziehenden Sportunterrichts für die universitäre Ausbildung von Sportlehrkräften ebenso wie die spezifischen Anforderungen, die sich hieraus für die Gestaltung des Sportunterrichts in der Schule ergeben. Dabei werden sowohl inklusive Perspektiven auf Turnen im Sportunterricht als auch ausgewählte Lehr-Lernkonzepte der Turnausbildung an nationalen und internationalen sportwissenschaftlichen Standorten aufgezeigt und vor dem Hintergrund der Rolle der Bewegungsexpertise für die (zeitgemäße) Ausbildung von Lehrkräften im Turnen reflektiert. Darüber hinaus werden in diesem Tagungsband die Herausforderungen und Chancen der sportwissenschaftlichen Turnausbildung während und nach der Pandemie explizit aufgegriffen und mit Beiträgen, welche bewegungs- und trainingswissenschaftlichen Fragestellungen im Bereich turnerischer Fähigkeiten und Fertigkeiten bearbeiten, zusammengeführt. HerausgeberinnenAndrea Menze-Sonneck ist Akademische Oberrätin im Arbeitsbereich Sport und Erziehung der Abteilung Sportwissenschaft an der Universität Bielefeld. Ihre Forschungsinteressen liegen im Bereich Theorie-Praxis-Verknüpfung, Sprachsensibler Sportunterricht, Mehrperspektivität und Gender im Sport.Pia Vinken ist wissenschaftliche Mitarbeiterin (post-doc) am Institut für Sportwissenschaft der Georg-August-Universität Göttingen und verwaltet dort die Professorenstelle für Sportwissenschaft mit dem Schwerpunkt Trainings- und Bewegungswissenschaft. Ihr Forschungsinteresse liegt im Bereich der Wahrnehmung und Einschätzung der Ästhetik komplexer Bewegungen.

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Die Jahrestagung der dvs-Kommission Gerätturnen fand vom 13. bis 14. Februar 2023 an der Technischen Universität Braunschweig statt. Die Teilnehmenden hatten vor Ort die Möglichkeit, sich einem breit angelegten Themenbereich zu widmen und multidimensional in unterschiedlichen Formaten darüber auszutauschen. Ausgehend von den mündlichen und praxisorientierten Beiträgen und Diskussionen wurden insgesamt sieben Beiträge für den vorliegenden Tagungsband „Ästhetische Wahrnehmung, Bildung und Vermittlung im Turnen und in den Bewegungskünsten“ zusammengestellt. Diese Dokumentation der Beiträge dient damit als Ausgangsbasis, um die aktuellen mehrperspektivischen Themen aus dem universitären Kontext des Turnens als auch artverwandter und künstlerischer Sportbereiche verstehen zu können. Konkret sind im vorliegenden Tagungsband sowohl einzelne als auch mehrere Beiträge aus den Bereichen des Schulsports, des Bewegungslernens, des Trickings und des Tanzens zusammengestellt, durch die die Diversität und gleichzeitig auch die Gemeinsamkeit der Beiträge verdeutlicht werden. Herausgeber*innen Thomas Heinen ist Professor für Bewegungs- und Trainingswissenschaft mit dem Schwerpunkt Wahrnehmung und Handlung an der Universität Leipzig. Er forscht hauptsächlich im Feld der Kopplung von Wahrnehmung und Handlung bei komplexen Fertigkeiten.Damian Jeraj ist ebenfalls der genannten Professur zugehörig (wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrkraft für besondere Aufgaben). Er beschäftigt sich innerhalb des genannten Felds speziell mit dem Bereich der visuellen Fehlerwahrnehmung und deren folgelogischen Ableitungen bei komplexen Bewegungen.Frederike Veit ist ebenfalls der genannten Professur zugehörig (wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrkraft für besondere Aufgaben). Sie beschäftigt sich innerhalb des genannten Felds speziell mit dem Bereich der auditiven und visuellen Wahrnehmung von komplexen Bewegungen.

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